Geschichte

Bereits im Jahre 1486 schrieb der Chronist, dass anlässlich eines Jagdausfluges Kurfürst Ernst durch Oberlind kam und durch die „Schüler von Lind“ angesungen wurde. Dies beweist, dass schon im 15. Jahrhundert Schule in Oberlind abgehalten wurde, wenn auch gleich noch ohne Schulhaus.

Schüler von Lind

Ein neues Schulhaus

Die steigenden Schülerzahlen machten einen Schulneubau dringend erforderlich. Doch es dauerte noch Jahre, bis man sich zu konkreten Maßnahmen entschloss. Die Finanzierung bereitete der Gemeinde großes Kopfzerbrechen.

So brauchte man eine längere Bedenkzeit, bis es dann zur Annahme des von Professor Schmidt aus München vorgelegten Planes kam. Am 26. März 1890 erfolgte die Grundsteinlegung zum neuen Schulhaus. Feierlich bewegte sich am Nachmittag um 15 Uhr der Festzug vom Kantorat zur Baustelle, wo schon die Umrisse den entstehenden stattlichen Bau erkennen ließen. Kantor Englert, bereits 20 Jahre Lehrer in Oberlind, hielt die Festansprache. Dann wurde unter dem ersten Stein am oberen Eingang eine Bleikassette versenkt, die von der Eisengießerei Georg Dorst stammte. In dieser Kassette befanden sich wichtige Dokumente.

Das Richtfest wurde bereits am 21. Juni 1890 gefeiert, am 28. Juni 1891 erfolgte die Einweihung der Marktschule. Der Architekt Professor Schmidt war extra aus München angereist und übergab die Schlüssel dem Schultheißen zur neuen Schule. Voller Stolz und Freude ergriff danach die Schuljugend Besitz von dem neuen Bauwerk, durch das die Lernbedingungen erheblich verbessert.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung Oberlinds sehr rasch. So ergab eine Volkszählung von 1905 3224 Einwohner. Der Bau eines weiteren Schulhauses wurde in Betracht gezogen. Bereits am 5. September 1909 erfolgte die Einweihung der Gartenschule. Im Jahre 1928 begann man mit dem Bau der Turnhalle, welche am 3. Februar 1929 eingeweiht wurde. Damit bestand die Schule in Oberlind aus dem Ensemble Marktschule, Gartenschule und Turnhalle. Nach der Wende, bis zum Schuljahr 1990/91, wurden in beiden Gebäuden die Klassenstufen 1 bis 10 unterrichtet.

1890 Grundsteinlegung

Professor Schmidt 


Feierliche Einweihung der Marktschule 1891

Nach 100 Jahren der Marktschule war nun dringend Sanierung geboten. Die Sonneberger Stadtverordneten stimmten einer Kreditaufnahme für dieses Projekt mehrheitlich zu. Der neu errichtete Anbau passt sich mit seiner Backsteinfassade und den weißen, kleingliedrigen Fenstern streng an die Substanz an und nahm auch Rücksicht auf die Lindenbäume im Hof. Nach einer 4,5 Millionen DM Rekonstruktion mit Anbau, in nur einem Jahr, strahlt das unter Denkmalschutz stehende Gebäude nun innen wie außen wieder funktionelle Schönheit aus. Bereits seit dem Schuljahr 1991/92 war Frau Ursula Bosecker die Schulleiterin der Staatlichen Grundschule Oberlind. Während der Sanierung der Marktschule fanden der Unterricht und der Hortbetrieb in der Gartenschule und der alten Post statt.

 

 

Schulleiterin 

Ursula Bosecker


Am 24. Oktober 1992 war es dann endlich soweit. 127 Grundschüler, 6 Lehrer und 2 Erzieher nahmen das Schmuckstück von Marktschule in Besitz. Mit 8 Klassenräumen, 1 Werk- und Kunstraum, 1 Speiseraum und 1 Aula war die Grundschule ausgerüstet. Die in der Gartenschule noch bestehende Regelschule zog in 2 Klassenräume ein und errichtete im Dachgeschoss ein Computerkabinett. Im Frühjahr 2004 fällte der Sonneberger Kreistag die ersten Entscheidungen zum neuen Schulnetz. Zusammengelegt wurden die Grundschulen Köppelsdorf und Oberlind am Schulstandort Oberlind. Ein großes Aufatmen für die Oberlinder. Zum Schuljahr 2004/05 zogen somit die Grundschüler und das Kollegium aus Köppelsdorf in Oberlind ein. Seit dem lief Oberlind als 2- zügige Grundschule mit 148 Schülern, 10 Lehrern, 6 Erziehern und der Schulleiterin Frau Bosecker. Am 12. Juli 2013 wurde nach 22 Jahren Schulleitertätigkeit Frau Ursula Bosecker verabschiedet und ging in den wohlverdienten Ruhestand.

Schulleiterin 

Marika Schindhelm

Seit dem Schuljahr 2013/14 ist Frau Marika Schindhelm die Schulleiterin. Ab dem Jahr 2017 erfolgte die Generalsanierung des Grundschulstandortes Oberlind. Zunächst wurde ein neues Hortgebäude errichtet mit drei Gruppenräumen, einem Erzieherzimmer und einem großzügigem Speisesaal. Die Gartenschule wurde abgerissen und die Marktschule komplett saniert. So wurde der Sanitärbereich und die gesamte Haustechnik vom Sockel bis unters Dach erneuert. Durch den Einbau eines Aufzuges wurde unsere Schule nun auch barrierefrei. Darüber hinaus erfolgten eine Brandschutzsanierung und die Einrichtung eines zweiten Rettungsweges. Außerdem wurde der Werkraum komplett neu eingerichtet, neue Schulmöbel gekauft und die Klassenräume mit interaktiven Tafelsystemen ausgestattet. Abgerundet wurde die Generalisierung mit der Neugestaltung der Außenanlagen als „grünen Schulhof“. Es gibt einen Barfußpfad, Verweilmöglichkeiten und einen Spielplatz. Besonders sticht aber der neue Schulgarten hervor. Hier können die Schulkinder alles über Gartenkultur, Pflanzen, Gemüse und Obst lernen. Im Zuge der Sanierung wurde der Schulbetrieb für 1 ½ Jahre nach Köppelsdorf ausgelagert.

1991 Sanierung der Marktschule